Liebe Leserinnen und Leser,
der vorliegende Jahresbericht des Jahres 2015 informiert Sie ausführlich über Zahlen und Fakten unserer Arbeit. Doch dieser Jahresbericht soll Ihnen über die Zahlen hinaus einen Einblick in die Hintergründe der von der PERSPEKTIVE geleisteten Hilfen geben.
Das Jahr 2015 war für die PERSPEKTIVE und das Hilfesystem des Kreises Pinneberg ein herausforderndes Jahr. 112 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge kamen im Kinderschutzhaus an und brauchten eine dringende Versorgung. Mit nicht mehr ausgestattet als dem, was sie am Leibe trugen und schrecklichen Erlebnissen im Hintergrund, erhielten sie die notwendige Unterstützung.
Ebenfalls herausfordernd war die Auslastung der Bereitschaftspflegefamilie mit 124 Prozent. Knapp die Hälfte der Aufnahmen war im Alter von null bis drei Jahren – Säuglinge und Kleinstkinder, die eine sehr intensive Zuwendung benötigen.
Das Jahr 2015 war also ein bewegendes Jahr, das aber auch viele hoffnungsvolle Momente mit sich brachte. Momente in denen verzweifelte junge Menschen durch ein offenes Ohr, eine gereichte Hand und unterstützende pädagogische Ansätze wieder Lichtblicke sehen. Momente von Ruhe, Sicherheit, Wärme und Schutz im Kinderschutzhaus und in den Bereitschaftspflegestellen, die jungen Menschen Halt und ein tiefes Durchatmen ermöglichen.
2015 war nach Beauftragung durch den Jugendhilfeausschuss auch geprägt mit konzeptionellem Arbeiten, da das Gesamtkonzept Inobhutnahme auf den Prüfstand kam.
Wir freuen uns, Sie mit dieser Veröffentlichung über die Schwerpunkte der Arbeit in 2015 und die Entwicklungen im Bereich Inobhutnahmen informieren zu können und hoffen, dass die qualitativ hochwertige Arbeit zum Schutz von Minderjährigen im Kreis Pinneberg mit einer besseren personellen Ausstattung fortgeführt werden kann.
Viel Spaß beim Lesen!
Eckbert Jänisch